Erfahren Sie hier mehr über:

  • die Grundlagen der Hypnosetherapie
  • Fragen zum Ablauf einer Therapiesitzung
  • was Hypnose nicht ist - Mythen und Fakten über Hypnose

Was ist Hypnose?

Hypnose ist ein altes, seit der Antike erfolgreich praktiziertes Heilverfahren; heute eine, von Fachkräften der Medizin, Psychotherapie und Coaching weiterentwickelte, wissenschaftlich anerkannte Methode, die als Ergänzung einer medizinischen Behandlung oder als alleinige Therapie angewendet sein kann.

 

Die systemische Hypnosetherapie ist eine ganzheitliche Therapieform, die den Weg zu wichtigen Prozessen erleichtert, die Veränderung, Lernen, Erinnern und Heilen ermöglichen. Dazu werden dem Klienten innewohnenden seelischen und geistigen Möglichkeiten verwendet, indem die Aufmerksamkeit von der oberflächlichen, „normalen“ Wahrnehmung weggeleitet, und nach innen orientiert wird.

 

Im hypnotischen Zustand (sog. Trance), der mit Tagträumen oder Meditation vergleichbar ist, richtet sich unsere Aufmerksamkeit nach innen, während wir das äussere Geschehen in Hintergrund treten lassen. Dieser Zustand der Tiefenentspannung ermöglicht einen besseren und lebhafteren Zugang zu inneren Bildern und Gefühlen. Der Unterbewusstsein wird zugänglicher für neue Informationen, oder Heilund. Ein Idealer Zustand um festgefahrene Glaubenssätze oder Verhaltensmuster tiefgreifend aufzulösen, Ängste und Blockaden aufzuheben. Verborgene, unbewusste innere Ressourcen (Selbstheilungskräfte) können auf dieser Weise aktiviert, unterdrückte, tief versteckte Probleme an die Oberfläche geholt und weiterverarbeitet werden. Während der analytische, rationale Verstand ruht, sind der Unterbewusstsein und die Sinne umso wacher, deshalb kann dieser Zustand hervorragend für Heilungsprozesse benutzt werden. Der Hypnosetherapeut begleitet diesen Prozess indem er – in Form von Suggestionen (u.a. Analogien, Metapher, Sprachbilder) – neue Lösungsmöglichkeiten und Vorschläge anbietet, die beim Klienten neue Ideen und Potentialen anregen. Die Entscheidung, eine gewisse Idee anzunehmen oder zu verwenden, ein tief liegendes Problem oder eine Gedanke zu äussern, sowie die Bereitschaft zur Veränderung oder zur Selbstheilung liegt aber allein beim Klienten. Es ist allein er, und sein Unterbewusstsein, der darüber entscheidet, ob er die angebotene Vorschläge annimmt und/oder weiterverarbeitet.

 

Wie wird der Trancezustand erreicht?

Der Trancezustand – konzentrierte Tiefenentspannung – hat nichts mystisches, oder esoterisches an sich. Es ist ein natürlicher Zustand des Gehirns, ein Zustand der konzentrierten Tiefenentspannung, den wir vom Alltag her kennen. Ein gutes Beispiel dafür ist wenn wir auf einer bekannten Strecke Zug fahren, und unsere Gedanken baumeln lasse, so dass wir im nachhinein nicht mehr wissen, wie wir an einem gewissen Ort angekommen sind. Unsere Handlungen laufen grösstenteils unbewusst ab. Mental sind wir entspannt, „weg“, auf einer anderen Ebene, wo unser Unterbewusstsein aktiver ist, und das normale, gewöhnliche Wahrnehmen pausiert. Sobald aber etwas passiert – z.B. die Durchsage kündigt unseren Zielbahnhof an – meldet er sich wieder „zurück“ um prompt reagieren zu können. Auf die gleiche Weise funktioniert Musik, oder ein spannendes Buch, das einem so packt, dass man die Welt um sich kaum noch wahrnimmt.

 

In der Therapiesitzung wird dieser Zustand der Tiefenentspannung in aktiver Zusammenarbeit mit dem Klienten erreicht. Der Hypnosetherapeut benutzt verschiedene Methoden um den Klienten dazu anzuleiten, sich immer mehr zu entspannen. Oft geschieht dies in einem bequemen Sessel, in liegender Position.

 

Wer kann hypnotisiert werden?

Jeder Mensch kann, wenn er es möchte, in einen hypnotischen Zustand versetzt werden. Es braucht für jede Hypnose eine aktive Bereitschaft, sich in diesen Zustand zu versetzen und es ist im Grunde genommen immer eine Selbsthypnose.

 

Was Hypnose nicht ist - Mythen über Hypnose

Bedauerlicherweise kursieren in Bezug zu Hypnose zahlreiche Vorurteile und (unbegründete) Ängste, die ein völlig falsches Bild von diesem effektiven Therapieform vermitteln. Die häufigsten von diesen möchten wir nun kurz wiederlegen.

 

  • Hypnose ist nichts mystisches, es ist ein natürlicher Zustand des Gehirns
  • Der Begriff Hypnose kommt zwar vom altgriechischen Wort "Hypnose", das Schlaf bedeutet, ist aber kein Schlafzustand: der sich im Trance befindender Klient befindet sich in einer körperlichen Tiefenenstpannung, ist aber geistlich wach, und kann sich, dank den wegfallenden äusseren Reizen besser auf eine bestimmte Suggestion, auf seinen Körper, oder auf eine Idee konzentrieren, als im normalen Wachzustand. Es mag aber sein, dass man aufgrund der Tiefenentspannung in den Schlaf gleitet.Hypnose kann nicht dazu benutzt werden jemandem gegen seinen Willen zu beeinflussen oder um ihn gegen seine moralische Grundsätze zu steuern. Da der Trancezustand nur dann erreichbar ist, wenn der Klient sich daran aktiv beteiligt, und eine aktive Bereitschaft dazu zeigt, sich in diesen Zustand zu versetzen, kann ein Hypnosetherapeut auf keinen Fall jemanden manipulieren, oder etwas gegen seinen Willen tun.
  • Im Trancezustand wird man nicht zu einer „Marionette des Therapeuten“, man nimmt die Stimme des Therapeuten klar und deutlich wahr, und ist auch fähig zu sprechen, zu fühlen und zu reagieren. Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung ist eine vertrauensvolle Atmosphäre und Einstellung zwischen Klient und Therapeut.
  • Hypnose ist kein Dauerzustand in dem man „stecken bleiben“ kann. Auch ohne äusserliche, therapeutische Hilfe kommt der Klient aus dem Zustand der Tiefenentspannung raus.